Wieder einmal versuchte ein Sender ein neues Wahl-Diskussions-Format: Im gestrigen Blind Date von ATV wussten weder die Zuschauer noch das Moderatoren-Duo Sylvia Saringer und Meinrad Knapp, wer zu den Debatten erscheinen würde. Erwartungsgemäß war kein Spitzenkandidat darunter. Immerhin aber schickte die ÖVP ihren ehemaligen Kanzleramtsminister Gernot Blümel, die SPÖ den bekannten Abgeordneten Jörg Leichtfried, die Grünen ihre Listen-Zweite Leonore Gewessler, NEOS den Gastronomen Sepp Schellhorn, die Liste Jetzt Tierschützer Martin Balluch. Lediglich die FPÖ bot mit der oberösterreichischen Anwältin Susanne Fürst eine selbst Insidern kaum bekannte Politikerin auf.
In direkten Konfrontation trafen Fürst und Blümel, Leichtfried und Gewessler sowie Schellhorn und Balluch aufeinander. Meinungsforscher Thomas Hofer analysierte. Neues oder ungewöhnliche An- und Einsichten offenbarte das Format nicht, weil alle Politiker die sattsam bekannten Positionen ihrer Parteien wiederkäuten. Auffällig waren höchstens noch der meist eher unterkühlte Gesprächston, das relativ forsche Auftreten der Moderatoren und Blümels reifes „Talent“, unbeirrbar seinen vorgefertigten Text herunterzubeten und erst ganz am Ende, wenn man schon gar nicht mehr daran glaubte, gnädigerweise auch noch noch auf Fragen einzugehen. Quoten: Durchschnittlich 127.000 Seher, MA 5,3 Prozent.